kanthari


Einer der Könige war zu Besuch bei kanthari in Trivandrum, Südindien. In dieser „Traumwerkstatt“ werden soziale Visionäre ausgebildet. Jede und jeder von ihnen möchte mit eigenen Initiativen sozialen Wandel im gesellschaftlichen Umfeld bewirken.  Ob eigene Schule, Umweltinitiative, Friedensakademie, Inklusionsprojekt oder Förderprogramm für marginalisierte Frauen oder Behinderte … Alle Kompetenzen für solch anspruchsvolle Projekte lernt man praxis- und lebensnah bei kanthari. Das schafft eine solide Basis, um anderen Benachteiligten eine bessere Lebensperspektive zu ermöglichen.

Bei aller Unterschiedlichkeit der einzelnen Vorhaben – eines jedoch verbindet alle dieser Changemaker: jede und jeder hat das Problem am eigenen Leib direkt oder indirekt erfahren und überwunden, dem sich das soziale Projekt widmen soll. So besteht ein persönliches Verhältnis zu der Zielgruppe. Hier kommt die Würde ins Spiel. An vielen Stellen wird Ausgegrenzten oder Diskriminierten mit Mitleid begegnet. Doch ist das würdevoll? Wer möchte Mitleid? Hilft Mitleid in der Situation? Signalisiert Mitleid dem Betroffenen nicht allzu oft Schwäche und Ausweglosigkeit? Gilt es nicht vielmehr Stärken zur Geltung zu bringen und Auswege zu realisieren? Das – und nur das – bedeutet Würde!

Deshalb blickt man bei kanthari auf niemanden herab. Die Projekte fußen auf innovativen Konzepten und arbeiten auf Augenhöhe, eben weil sie von den Betroffenen selbst durchgeführt werden. Alle arbeiten auf Augenhöhe zusammen. So wahrt man Würde. So wird die Welt ein kleines bisschen besser gemacht.

Am 24. Dezember wurde dieser König vorgestellt, der zugunsten von kanthari versteigert wurde. Die Versteigerung endete am Dreikönigstag, 06.01.2024 um 12 Uhr.

Den Versteigerungserlös erhält kanthari. Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben! Alle, die nicht gewonnen haben, können Kanthari natürlich trotzdem unter folgendem Link unterstützen: https://kanthari.de/spenden/


Das finale Höchstgebot ist:

Dieser König symbolisiert in besonderer Weise die Forderung nach einem würdevollen Umgang mit allen Menschen, besonders auch Benachteiligten und Diskriminierten. Er steht aber auch für die Hoffnung auf eine bessere Zukunft – geschaffen von denen, die ausgegrenzt werden. Das ist besonders wichtig in Zeiten der aktuellen Krisen und Kriege.
Im Sockel hat der Königsskulptur ist ein Chili, genauer gesagt eine kanthari eingeschnitzt. Diese Chilipflanze wächst wild in jedem Hinterhof in Kerala – eine kleine, aber sehr scharfe Chili mit zahlreichen medizinischen Wirkstoffen. Sie senkt den Blutdruck, reinigt das Blut und macht besser wach als jeder Kaffee. Sie sät sich selbst aus und wird von niemandem gepflegt. Wenn sie es schafft, Wurzeln zu trei¬ben, übersteht sie Dürren und Fluten. „kanthari“ nennen Erwachsene in Kerala auch die Kinder, die selbst denken können und unnötige Regeln kritisch hinterfragen. Die kanthari ist Namensgeber der Teilnehmenden des Kurses, die den Mut haben, schädliche Traditionen und den Status Quo in Frage zu stellen, die Energie und frische Ideen haben, um etwas Positives zu bewirken. kanthari ist das Symbol für eine neuen Art von Führungskraft – eine Führungskraft, die selbst schwere Krisen und Schicksale erlebt und überwunden hat.

Ausführliche Informationen zu kanthari und die Möglichkeit diese beeindruckende „Traumwerkstatt“ , auch außerhalb der Versteigerung zu unterstützen: www.kanthari.de

Im Dezember 2023 habe ich die 22 Teilnehmenden des kanthari-Kurses 2023 in Form eines digitalen Adventskalenders vorgestellt. Jede und jeder hat eine eigene beeindruckende Geschichte, die  Hoffnung auf eine bessere Zukunft macht:

Aanand Nagvanshi – Indien

Aanands Liebe zum Theater führte ihn zurück in die Slums von Delhi, wo er seine gesamte Kindheit verbrachte. Seine Familie lebte damals in einem winzigen Raum von 12 Quadratmetern. Beide Eltern wie auch die Kinder, unabhängig ihres Alters, mussten zum Überleben der Familie beitragen. Anand hatte schon als Fünfjähriger Jobs als Plünderer und Wachmann. Später kamen Datenerfasser, Uber-Fahrer und Hotelangestellter hinzu. Er selbst konnte sich vom trostlosen Slumalltag, der durch Hunger und Gewalt überschattet war, durch das Theaterspielen ablenken.

Er hat die Schwierigkeiten von Slumkindern am eigenen Leib erfahren. Nun nutzt er seine Erfahrungen mit dem Theater, um den Kindern zu helfen, Möglichkeiten jenseits der Slum-Realität zu erkennen. Seine Initiative Anurvana (leuchtend hell) bietet mehr als nur Spaß. Sie öffnet die Tür zu einem Leben voller neuer Perspektiven und Lebensziele.  

Bei kanthari lernt Aanand alles, was er zur Gründung seiner eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Abel Mvendaga – Nigeria

Geboren mit Albinismus musste sich Abel Diskriminierung, Stigmatisierung und Armut stellen. Oft blieb ihm nichts anderes übrig, als barfuß unter der brennenden Sonne nach Arbeit und Ausbildung zu suchen.  Sein Bildungsweg war aufgrund des Mobbings und der Vorurteile seiner Mitschüler besonders steinig. Als er sein Heimatdorf zum Studium verließ, begann er sich ehrenamtlich zu engagieren. 2020 gründete er seine eigene Initiative „CAREN“, die sich für die Rechte von Menschen mit Albinismus einsetzt.

Bei kanthari lernt Abel alles, was er zur Gründung seiner eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Anubha Singhal – Indien

Anubha Singhal wuchs in Neu-Delhi, Indien, als Großstadtkind auf. Sie liebte es zu verreisen. Ihr Leben war komfortabel, bis bei ihr im Alter von 17 Jahren eine seltene Erkrankung diagnostiziert wurde, die Gliedergürtel-Muskeldystrophie. Diese Krankheit schreitet unaufhaltsam fort und macht den Menschen schließlich bewegungsunfähig. Dies machte sie nicht mutlos. Sie nahm die neuen Hindernisse an und änderte so ihre Lebensperspektive. Auch in ihrem Architektur-Studium orientierte sie sich um. Heute setzt sie sich mit ihrer Initiative „enable me access“ für barrierefreies Design ein, um den Zugang zu öffentlichen Gebäuden für alle zu ermöglichen.   

Bei kanthari lernt Anubha alles, was sie zur Gründung ihrer eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Bone Sit Paing Hmoo – Myanmar

Bone Sit Paing Hmoo erblindete im Alter von 13 Jahren. Trotz einer guten Ausbildung an einer Blindenschule erlebte er die Frustration, keine beruflichen Perspektiven außer der Massage geboten zu bekommen. Rund 85% aller angestellten Blinden in Myanmar arbeiten in diesem Bereich.  So gut wie alle blinden Jugendlichen durchlaufen die gleichen Schwierigkeiten. Deshalb möchte Bone mit der Canedom Academy Schulungen anbieten, um Blinde mit grundlegenden Fähigkeiten zu stärken, die richtigen Entscheidungen zu treffen und sich in jedwede neue Arbeitsumgebung integrieren zu können.

Bei kanthari lernt Bone alles, was er zur Gründung seiner eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Bosede Nwachi – Nigeria

Nach drei Jahren Zusammenleben als glückliche Familie, wurde Bosede aus Nigeria zusammen mit ihren zwei Kindern von ihrem Ehemann verlassen. Mit den begrenzten Mitteln, die sie hatte, baute sie ihre eigene Kleidungsmarke und wurde damit erfolgreich. Doch auch als starke und unabhängige Geschäftsfrau wurde sie als alleinerziehende Mutter diskriminiert.  Besonders gegen das Vorurteil, dass alleinerziehende Frauen Prostituierte seien, hatte sie zu kämpfen. Mit ihrer Initiative will sie alleinerziehenden Müttern den Hausbau beibringen, um sie finanziell unabhängig zu machen und Stereotype einzureißen.

Bei kanthari lernt Bosede alles, was sie zur Gründung ihrer eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Emmanuel Tanifun – Kamerun

Nach einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit seinem Stiefbruder wachte Emmanuel schwer verletzt im Krankenhaus auf. Als er erkannte, dass der familiäre Konflikt ihn fast das Leben gekostet hätte, begann er, sich für friedlichen Aktivismus, Friedensschaffung und gewaltlosen Widerstand zu interessieren. Bereits während seines Studiums engagierte er sich in Friedensgruppen, inspiriert von Aktivisten wie Martin Luther King.

2016 brach in seiner Region im Südwesten Kameruns ein Bürgerkrieg aus. Dieser trifft ganz besonders Jugendliche. Aufgrund mangelnder Perspektiven werden sie von Politikern und auch Rebellengruppen zu Gewalt angestiftet und instrumentalisiert. Emmanuels Organisation „Ndabuchiseh“ verknüpft Konfliktbewältigung mit Berufsausbildung, um vulnerable Jugendgruppen vor Gewalttätigkeit zu bewahren und selbst Frieden zu stiften.

Bei kanthari lernt Emmanuel alles, was er zur Gründung seiner eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Ifeoluwa Faniran – Nigeria

Geboren mit Albinismus erfuhr Ifeoluwa Ablehnung und Isolation. Die bedingungslose Liebe ihrer Mutter schützte sie vor gesellschaftlichen Übergriffen. Erst nach dem Tod ihrer Mutter wurde ihr deutlich, welchen Gefahren sie ausgesetzt war.

Später im Austausch mit Eltern von Kindern mit Albinismus erkannte sie, dass sie diese Herausforderungen mit anderen stemmen konnte. Das gab ihr die Idee, die Organisation Ìrètíọla zu initiieren. Ìrètíọla bedeutet in ihrer Muttersprache „Hoffnung für Morgen“. Es handelt sich dabei um eine Gemeinschaft, in der Kinder mit Albinismus ihre wahre Identität und Würde finden können. Sie lernen als erwachsene Person für sich selbst sorgen und ein unabhängiges Leben führen zu können.

Bei kanthari lernt Ifeoluwa alles, was sie zur Gründung ihrer eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Ifeoluwa Faniran – Nigeria

Itohan verbrachte ihre Kindheit in einer Kleinstadt in Nigeria. Alles drehte sich um die Angst, eines Tages kein Wasser mehr zu haben. Wasser hatte Einfluss auf die allgemeine Gesundheit. Und wer kein Wasser hatte, konnte nicht zur Schule gehen.

Später arbeitete sie für eine Organisation namens Springboard, gegründet von einem kanthari-Absolventen aus dem Jahr 2012, der Jugendliche im organischen Landbau ausbildet. Dort lernte sie die Angst vor dem Wassermangel unter den Landwirten aus erster Hand kennen. Daraus entstand ihre Initiative “Omitide” (Wasser ist gekommen), ein Programm, in dem Kleinbauern durch kluges Wasser-Management auch bei Trockenheit, die sich durch den Klimawandel intensivieren werden, zurechtkommen können.

Bei kanthari lernt Itohan alles, was sie zur Gründung ihrer eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Johny Sulistio – Indonesien

Mit Eintreten in den Ruhestand nach einem Erwerbsleben als Arzt fing Johny Sulistio aus Indonesien an, mit Kühen zu arbeiten, um seinem Leben einen neuen Sinn zu geben. Dabei traf er auf einen Leprapatienten mit starken Deformationen. Aufgrund des Stigmas wurden sie spät diagnostiziert und dadurch zu spät behandelt. Die Ausgrenzung, die Leprakranke in Indonesien erfahren müssen, erweckte in Johny den Wunsch dem uralten Stigma entgegenzuwirken. Er plant das „Haus von Ketupat“, eine heimelige Begegnungsstätte, in der Ärzte, Sozialarbeiter, Leprakranke und ihre Angehörigen gemeinsam leben und arbeiten.

Bei kanthari lernt Johny alles, was er zur Gründung seiner eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Olakunle Joshua – Nigeria

Als Olakunle Joshua aus Nigeria bei einem Busunfall vorübergehend erblindete, entschied er sich sein Medizinstudium abzubrechen und Sonderpädagoge zu werden. Im Zuge seiner Arbeit stellte er fest, dass besonders bei blinden Kindern die frühkindliche Bildung oft vernachlässigt wird. Deshalb werden diese, wenn überhaupt, viel zu spät eingeschult. Seine neugegründete Vorschule „Swing High!“ will blinden Kinder spielerisch Orientierung, Koordination und Selbstständigkeit beibringen, damit sie dynamisch ins Leben starten können.

Bei kanthari lernt Joshua alles, was er zur Gründung seiner eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Karan Singh – Nepal

Sein Heimatdorf mit Namen Oda liegt äußerst abgelegen im Westen Nepals. Diese Abgeschiedenheit birgt große Herausforderungen im Bereich Gesundheitsvorsorge und weiterführende Bildung. Der Tod von Karan Singhs Vater aufgrund fehlender medizinischer Versorgung  zwang ihn, die Schule früh abzubrechen, um in Indien für einen mageren Lohn als Tellerwäscher und Rafting-Guide zu arbeiten.

Im Jahr 2013 ging er zurück und gründete die Oda Foundation, eine Organisation, die es sich zum Ziel gestellt hatte, die gesamte Region in den Bereichen Bildung und Gesundheit zu entwickeln. Seitdem hatte er eine Klinik, einen Kindergarten und eine Schule eröffnet.

Bei kanthari lernt Karan alles, was er zur Weiterentwicklung seiner eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Keerthi Selvaraj – Tamil Nadu, Indien

Keerthi Selevaraj stammt aus Tamil Nadu, einem Staat im Süden Indiens. Sie wuchs in einer sehr religiösen Familie auf. Besonders ihre Mutter überschüttete die Kinder mit Verboten. Als Flucht aus dem sehr begrenzten Lebensumfeld, begann Keerthi, Vögel zu fotografieren und war fasziniert von der Schönheit der Tiere. Sie begann sich mehr mit dem Thema auseinanderzusetzen und lernte mehr über die Rolle der Vögel und die Aufrechterhaltung der Artenvielfalt. Feuchtgebiete sind ein Ballungsraum für verschiedenste Tierarten und Vogelspezies. Durch Bebauung und Umweltverschmutzung bieten diese immer weniger Tieren Schutz. Durch Kampagnen ihrer Initiative „Kuyili“ in ihrer Region möchte Keerthi Schulkinder für die Zerstörung der Umwelt und besonders der Feuchtgebiete sensibilisieren, um diese wieder herzustellen und zu erhalten.

Bei kanthari lernt Keerthi alles, was sie zur Gründung ihrer eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Krishna Hari Dulal – Nepal

Krishnas Mutter wurde zusammen mit ihren Kindern aus ihrem Dorf verstoßen. Gemeinsam lebten sie als Bettler auf den Straßen der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu. In den vier Monaten auf der Straße lernte er allen Widrigkeiten mit Freundlichkeit zu begegnen. Eine Organisation für Waisen- und Straßenkinder veränderte sein Leben und ermöglichte ihm ein Studium. Damals heimatlos ist Krishna heute entschlossen, Jugendlichen in ländlichen Gemeinschaften ein Gefühl für Heimat zu geben und so die Landflucht der jungen Menschen zu verhindern.

Bei kanthari lernt Krishna alles, was er zur Gründung seiner eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Malak Alamar – Jordanien

Malak Alamar kommt aus Jordanien. Sie besuchte als Kind für mehrere Jahre eine Schule in einem Flüchtlingscamp und wurde Zeugin, wie Flüchtlinge unter Hassreden und widrigen Lebensbedingungen litten. Auch sie hatte aufgrund ihrer palästinensischen Wurzeln bereits Diskriminierung erfahren.

Sie verstand schon in jungen Jahren, dass Flüchtlinge nicht nur unter der Ablehnung der lokalen Bevölkerung litten. Sie sind auch – mehr als andere – Opfer von Naturkatastrophen und Klimawandel. Daher beschloss sie mittels ihrer Organisation „Sanaubar“, junge palästinensische Flüchtlinge und  Flüchtlingskinder und jordanische Jugendliche zusammenzubringen, um gemeinsam Lösungen für ein friedliches Zusammenleben zu finden und Flüchtlingscamps als grüne, sichere und lebenswerte Dorfgemeinschaften zu gestalten.

Bei kanthari lernt Malak alles, was sie zur Gründung ihrer eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Mary Mutua – Kenia

Mary Mutua aus Kenia hat ihre Jugend in einem der größten Slums Afrikas überlebt. Sie wurde Zeugin von Drogenhandel, Kriminalität und Prostitution. Durch eine Anstellung als Haushälterin in der Nachbarschaft versuchte sie dem Elend zu entkommen, wurde aber von den Arbeitgebern misshandelt. Trotz aller Widrigkeiten gelang es ihr, Hotelmanagement zu studieren und in der Hotelbranche zu arbeiten. Doch auch da blieb sie nicht lange. Sie wollte Veränderung und startete eine eigene Hotelfachschule für Jugendliche aus Kibera. Die Diskrepanz zwischen ihrer Schulung im Hotelmanagement und der Realität war aber so groß, dass sie ihr gesamtes Trainingskonzept in Frage stellte. Nun, mit den Erkenntnissen, die sie in kanthari erworben hat, fängt sie noch einmal neu an, diesmal mit einer Hotelfachschule für Jugendliche des Slums, aber außerhalb Nairobis. 

Bei kanthari lernt Mary alles, was sie zur Gründung ihrer eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Mutongi Kawara – Simbabwe

Mutongi, selbst HIV-positiv, verlor ihre Eltern früh an eine durch AIDS induzierte Krankheit. Sie kam bei Verwandten unter, die sie nicht wirklich aufnehmen wollten. Durch ihre gesamte Kindheit wurde sie von Haushalt zu Haushalt geschickt und fühlte sich nirgendwo wirklich aufgehoben. Oft wurde sie sexuell belästigt und durch diskriminierende Kommentare in dem Glauben gelassen, dass sie als HIV-positives Mädchen keine Zukunft habe. Das raubte ihr den Lebenswillen.

Erst später gelang es ihr, wieder Mut zu fassen. Die Arbeit mit Waisenkindern, die sich unabhängig von ihrem HIV-Status oder ihren Schwierigkeiten eine positive Lebenseinstellung bewahrt hatten, entfachte ihren Lebenssinn, Mukundi zu gründen, um anderen Waisenkindern ein sicheres und liebevolles Umfeld zu bieten.

Bei kanthari lernt Mutongi alles, was sie zur Gründung ihrer eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Myat Tun – Myanmar

Myat aus Myanmar wuchs in einem kleinen Dorf auf – umgeben von Mangroven, ohne Internet, ohne Strom, aber mit der Einfachheit des Landlebens. Im Jahr 2013 entdeckte er in einem Kurs zu nachhaltiger Landwirtschaft seine Liebe zur Natur. Mit dem neu angeeigneten Wissen kehrte er in seinen Heimatstaat Rakhine zurück, um dort jungen Menschen eine Karriere in nachhaltiger Landwirtschaft, Permakultur und Naturschutz zu ermöglichen. Dafür gründete er mit zwei Mitstreitern das Permakultur-Institut Myanmar und erwarb Land für ein zukünftiges Ausbildungszentrum.

Bei kanthari lernt Myat alles, was er zur Gründung seiner eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Nelson Kamoyo – Malawi

In Nelsons Kindheit in Malawi war es normal für ihn, hungrig zur Schule zu gehen und nur einmal am Tag zu essen. Als jüngster Sohn schwänzte er oft die Schule, um seine Familie zu unterstützen. Der Erfolg seiner älteren Geschwister motivierte ihn hart zu arbeiten. 

Heute hat die Ernährung der Schulkinder für Nelson oberste Priorität. Doch seine Zielgruppe sind nicht die Eltern sondern die Kinder selbst. Um Armut und Mangelernährung zu bekämpfen, widmet er sich mit seiner Kinderküche Thanzi-265 der Förderung der Kinder in den Bereichen Nahrung und nachhaltigem Gartenbau. („Thanzi“ bedeutet Gesundheit. Und 265 steht nicht nur für die Ländervorwahl von Malawi, sondern 2 steht für rohe oder gekochte Lebensmittel, 6 für die sechs Nährstoffe, die für eine ausgewogene Ernährung benötigt werden, und 5 für die fünf Geschmacksrichtungen).

Bei kanthari lernt Nelson alles, was er zur Gründung seiner eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Sara Tandel – Mumbai, Indien

Als Betroffene von sexuellem Missbrauch in ihrer Kindheit weiß Sara Tandel, dass die Sicherheit von Kindern zunächst zu Hause gewährleistet sein muss. Sie kommt aus Mumbai und lernte schon früh gehorsam gegenüber Älteren zu sein, auch wenn das hieß zu Ungerechtigkeiten zu schweigen. Erwachsene fördern, beabsichtigt oder auch nicht beabsichtigt, die Unterwerfung von Kindern und machen sie damit angreifbar. Das liebevolle, aber doch kontrollierende Verhalten ihrer Mutter sorgte dafür, dass Missbrauch in der Familie nicht zum Thema gemacht wurde.

Mit ihrer Initiative „Mukhlasi“ (Freiheit), will sie die Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern verändern.  Durch Workshops möchte sie Kinder befähigen, sich Gehör zu verschaffen und sich so weit es geht gegen Übergriffe wehren zu können.

Bei kanthari lernt Sara alles, was sie zur Gründung ihrer eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Sherleen Tunai – Kenia

Es dauerte ganze 25 Jahre, bis Sherleen Tunai endlich akzeptieren konnte eine Person mit Albinismus zu sein. Sherleen wuchs in Kakamega, Kenia, auf. Sie sehnte sich danach dazuzugehören, und sie hasste ihr Aussehen. In sozialer Isolation begann sie als Kind, Kleidung für sich zu entwerfen und zu nähen.  Denn sie wollte genauso hübsch aussehen wie ihre weißen, blonden Barbie Puppen. Durch ihre neu gegründete Initiative „Ana Antani“ (Ich gehöre dazu), möchte Sherleen andere Menschen mit Albinismus befähigen, sich gleich zu Beginn ihrer Jugend zu akzeptieren und mit Albinismus zu identifizieren.

Bei kanthari lernt Sherleen alles, was sie zur Gründung ihrer eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Vasundara Koppula – Indien

Nachdem bei ihr Kinderlähmung diagnostiziert wurde, musste sich Vasundhara vielen Herausforderungen stellen. Doch auch mit abgeschlossener Ausbildung und einem Arbeitsplatz bei einer Fernsehanstalt wurde sie wiederkehrend diskriminiert und bemitleidet. 2014 gründete sie ein Unternehmen und organisierte Veranstaltungen zur Förderung von Menschen mit Behinderungen. Heute strebt sie die Gründung von DE-HUB an, einem Inkubationszentrum zur Förderung von behinderten Unternehmern und Unternehmerinnen.

Bei kanthari lernt Vasudhara alles, was sie zur Gründung ihrer eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.

Wilfred Gewon – Liberia

Wilfred fiel es nicht leicht zu akzeptieren, dass er blind ist. Nach seinem Schulabschluss an einer Blindenschule wollte er mit Computern arbeiten, doch niemand in seiner Heimat Liberia  konnte Blinde in der Benutzung von Computern unterrichten. Nach seinem Studium in Südafrika eröffnete er seine eigene Computerschule in der Hauptstadt Monrovia. Diese soll nun in ein Technologiezentrum für Blinde umgewandelt werden, das Programmierkurse, Grundwissen zum Aufbau eines Computers aber auch Kurse zur Audiobearbeitung anbietet.

Bei kanthari lernt Wilfred alles, was er zur Gründung seiner eigenen sozialen Organisation oder Initiative benötigt.